Wissenswertes zum Thema Impfungen

Impfungen sind eine der wichtigsten Errungenschaften in der Medizin des 20. Jahrhunderts. Dank dieser sehr effektiven und simplen sowie in aller Regel sehr gut verträglichen Präventionsmaßnahme, ist es gelungen bestimmte Erkrankungen ganz auszuroten, wie z.B. die Pocken. Andere weitreichende Erkrankungen, wie z.B. die Polimoyelitis (Kinderlähmung) konnten bis auf wenige Regionen in der Welt zurückgedrängt werden. Gegen Schwerwiegende Erkrankungen wie die chronische Virushepatitis B, welche als dramatischte Kompikation zum Leberkrebs führt, gibt es seit vielen Jahren einen effektiven Impfschutz. Diese Krankheit ist kein seltenes Mitbringsel beliebter Reiseziele wie die Türkei, Griechenland, Spanien oder Italien. Auch die saisonale Grippeimpfung ist insbesonders bei menschen jenseits des 60. Lebensjahres und/oder bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, koronare Herzerkrankung u.v.m., jedes Jahr im Herbst dringen aufzufrischen.

Unsere Aufgabe als präventionsmedizinische Praxis ist es, Sie individuell, gezielt und umfassend über die aktuellen Impfempfehlungen aufzuklären und zu beraten. Wenn sie eine Reise ins Ausland oder aber auch innerhalb Deutschlands, z.B. in FSME-Risikogebiete planen, stellen wir Ihnen gerne Ihren persönlichen Impfplan vor der Reise zusammen. Bitte bringen Sie dazu Ihren Impfausweis bzw. Ausweise mit und bedenken Sie bitte bei Ihrer Planung, daß die meisten Schutzimpfungen einige Wochen brauchen um einen sicheren Schutz zu gewähren.

Unsere Praxis ist eine zugelassene Gelbfieberimpfstelle.

FAQ zum Thema COVID-19 Impfungen

Aktuell sind in Deutschland im Kampf gegen die Covid-19-Pandemie drei Impfstoffe zugelassen:

  • Comirnaty von BioNTech/Pfizer
  • COVID-19 Vaccine Moderna von Moderna
  • COVID-19 Vaccine AstraZeneca von AstraZeneca

Die folgenden Informationen möchten wir dazu nutzen um Sie umfassend über die oben genannten Impfstoffe zu informieren. Sollten Sie diesbezüglich weitere Fragen haben, zögern Sie nicht und kontaktieren Sie Ihren behandelnden Arzt/Ihre Ärztin.

Warum sollte ich mich impfen lassen?

Mit einer Impfung gegen Covid-19 schützen Sie nicht nur sich selbst, sondern auch andere, nicht geimpfte Menschen, vor einer Erkrankung mit dem Virus. Wenn der größte Teil unserer Bevölkerung gegen das Virus immun ist, kann die Pandemie eingedämmt werden. Außerdem erkranken weniger Menschen dann schwer an Covid-19.

Wurden die Impfstoffe ausreichend getestet?

Impfstoffe brauchen eine offizielle Zulassung. Bevor diese Zulassung erteilt wird, muss geprüft werden dass der Impfstoff wirksam und vor allem sicher ist. Dazu werden von Wissenschaftlern klinische Prüfungen mit mehreren tausend Menschen durchgeführt. Auch bei den Impfstoffen gegen Covid-19 ist dies geschehen. Bei diesen Prüfungen müssen die positiven Aspekte und der Nutzen deutlich gegenüber den Risiken überwiegen. Auch nach der Zulassung werden die Teilnehmer der klinischen Studien weiter überwacht, um eine Gewährleistung zu erhalten, dass der Impfstoff auch nach langer Zeit noch sicher und wirksam ist.

Wer kann geimpft werden?

Die Impfstoffe haben verschiede Empfehlungen. So ist der Impfstoff von BioNTech/Pfizer für Menschen ab 16 Jahren, der Impfstoff von Moderna ab 18 Jahren und der Impfstoff von AstraZeneca ebenfalls ab 18 Jahren empfohlen. Weiter empfiehlt die STIKO den Impfstoff von AstraZeneca nur für Personen ab 60 Jahren.

Wie wirksam sind die Impfstoffe?

In den Studien wurde untersucht, wie gut eine Impfung eine durch das Virus hervorgerufene Krankheit verhindern kann. So wurde der Hälfte der Teilnehmer der Impfstoff und der anderen Hälfte ein Scheinmedikament (Placebo) verabreicht. Eine durch das Virus hervorgerufene Krankheit bedeutet: Bei den Personen musste SARS-CoV-2 nachgewiesen werden und Symptome wie Fieber, Husten und Atemnot vorhanden sein.
Bei den Impfstoffen von BioNTech/Pfizer und Moderna zeigte sich, dass geimpfte Personen deutlich seltener erkrankten als ungeimpfte Personen.
Das Risiko sank somit um rund 95%. Der Impfstoff von AstraZeneca verringerte das Risko, zu erkranken, um ca. 70%.

Wie läuft die Impfung ab?

Der Impfstoff wird in den Oberarmmuskel gespritzt. Man benötigt zwei Termine. Die zweite Impfdosis wird, je nach Hersteller, 3, 4 oder bis zu 12 Wochen nach dem ersten Termin verabreicht. Wichtig ist, dass bei beiden Terminen der Impfstoff vom selben Hersteller geimpft werden muss. Nach der Impfung muss eine Wartezeit zwischen 15 und 30 Minuten eingehalten werden.

Wie funktionieren die Impfstoffe?

mRNA-Impfstoffe: Die Impfstoffe Comirnaty und Moderna sind mRNA-Impfstoffe. Diese mRNA enthält einen Bauplan für ein Protein (Spike-Protein), welches auf der Oberfläche des SARS-CoV-2 Virus sitzt. Wenn die Impfung erfolgt ist, gelangt der Bauplan dieses Proteins in die Zelle an der Einstichstelle. Daraufhin stellen die Zellen für eine kurze Zeit das Protein her. Wichtig ist, es wird weder das ganze Virus in den Körper gespritzt, noch stellt der Körper vollständige Viren her. Unser Immunsystem erkennt das gespritzte Spike-Protein als „Feind“ an und bildet Abwehrstoffe, in Form von T-Zellen und Antikörpern, die sich gegen das Protein richten. Kommt eine Person, die zuvor geimpft wurde also in Kontakt mit dem Coronavirus, so kann das Immunsystem schnell handeln. Die geimpfte mRNA verbleibt nicht im Körper, sondern wird schnell wieder abgebaut. Vektorimpfstoff: Im Gegensatz zu den mRNA-Impfstoffen ist im Impfstoff von AstraZeneca der Bauplan des Spike-Proteins in ein harmloses Erkältungsvirus (Vektor) verpackt. Die Körperzellen nehmen in diesem Fall die Virushüllen auf und stellen ebenfalls, für kurze Zeit, das Protein her. Wie bei den anderen Impfstoffen entstehen auch hier keine Viren. So wird das Immunsystem darauf vorbereitet, im Falle eines Kontaktes zu dem Coronavirus, schnell einzugreifen

Verändern mRNA-Impfstoffe das Erbgut?

Aktuell gibt es keine Hinweise, dass die Impfstoffe die DNA (Erbmaterial) von geimpften Personen verändern. Unsere DNA befindet sich im Zellkern, dahin gelangt die mRNA normalerweise nicht. Die RNA unterscheidet sich chemisch von der DNA, somit ist ein Einbau von RNA in das Erbmaterial nicht möglich. Des Weiteren wird die mRNA kurze Zeit nach der Impfung abgebaut.

Gibt es Nebenwirkungen?

Wie bei jeder anderen Impfung, sind auch bei der Impfung gegen Covid-19 Nebenwirkungen möglich. Hierbei kann es sich um lokale Überempfindlichkeitsreaktionen oder schwere Sofortreaktionen in Form von anaphylaktischen Schocks handeln. Allerdings sind diese anaphylaktischen Reaktionen sehr selten und wurden in den Zulassungsstudien nicht beobachtet. Seit Beginn der Impfungen wurden in wenigen Einzelfällen anaphylaktische Reaktionen beobachtet, die eine ärztliche Behandlung beinhalteten. Die bereits zugelassenen Impfstoffe enthalten weder Konservierungsstoffe noch Wirkverstärker oder Hühnereiweiß. Nach derzeitigem Wissensstand, besteht für Personen mit bekannten allergischen Erkrankungen kein erhöhtes Risiko für schwere Nebenwirkungen. Sollte dennoch nach der ersten Impfung eine allergische Reaktion auftreten, oder eine bekannte Allergie auf einen Bestandteil des Impfstoffs vorliegen, sollte nicht weiter geimpft werden.

Bin ich trotz Impfung ansteckend?

Die Impfung kann vor einer Erkrankung schützen, soviel ist sicher. Es ist aber trotz Impfung möglich, dass geimpfte Personen das Virus aufnehmen und an andere weitergeben. Ob unser Immunsystem die Viren nach einer Impfung komplett beseitigt, sodass geimpfte Personen nicht mehr ansteckend sind, ist noch offen. Deshalb sollten sich auch geimpfte Personen weiterhin an die Abstands- und Hygieneregeln halten.

Wie lange schützt die Impfung?

Nach derzeitigem Wissensstand setzt der volle Schutz 7 bis 14 Tage nach der zweiten Injektion ein. Wie lange der Schutz hält ist bisher noch unklar.

Schützt die Impfung auch vor Virus-Varianten?

Im Dezember 2020 gab es erstmals Berichte über eine Variante aus Großbritannien und Südafrika. Diese Varianten gelten als ansteckender als die bisher bekannten SARS-CoV-2 Viren. Beide mRNA-Impfstoffe schützen nach Angaben der Hersteller auch vor Virus-Varianten, allerdings scheint der Schutz vor der Variante aus Südafrika weniger wirksam zu sein. Die Wirksamkeit des AstraZeneca Impfstoffes muss in weiteren Untersuchungen geprüft werden.

Ist eine Impfung von Schwangeren oder stillenden Müttern möglich?

Die STIKO empfiehlt derzeit keine Impfung während einer Schwangerschaft. Es liegen noch keine Daten dazu vor. War eine Frau jedoch, zum Zeitpunkt der Impfung, unwissend schwanger ist dies kein Grund für einen Schwangerschaftsabbruch. Bei schwangeren Frauen mit einem erhöhten Risiko für eine Covid-19-Erkrankung kann in Einzelfällen und nach Rücksprache mit dem Arzt/der Ärztin eine Impfung in Erwägung gezogen werden. Des Weiteren gilt es aktuell als unwahrscheinlich, dass eine Impfung während der Stillzeit den Säugling gefährdet.

Ich war bereits mit SARS-CoV-2 infiziert. Was bedeutet das für eine Impfung?

Personen, die bereits, laborchemisch nachgewiesen, mit dem Coronavirus infiziert waren sollten zunächst nicht geimpft werden. Eine unbemerkt verlaufene Infektion stellt jedoch bei der Impfung keine Gefahr dar. Infiziert man sich zwischen der ersten und der zweiten Impfung mit dem Virus, sollte die zweite Impfung nicht verabreicht werden.

Sprechen Sie uns zu diesem Thema an

Unser Praxisteam gibt Ihnen gerne hilfreiche Tips, wie z.B. wann eine Impfung sinnvoll und notwendig ist.